Black-Box-Methoden: Wie in der Therapie Prozesse ohne Wissen um das Problem sinnvoll begleitet werden können
21.10.2023 - 21.10.2023 | Seminar
Veranstalter
APF e.V.
Veranstaltungsort
Köln
Seminarraum des Kinderschutz-Zentrums, Bonnerstr. 147a, 50968 Köln (Bayenthal)
Veranstaltungsdetails
Art der Veranstaltung
Seminar
Weiterbildungsnachweis
Veranstalterzertifikat
Themenstichwort
Seminar
Referent/-innen
Dr. Jens Förster, Köln
Beschreibung
Unter Black-Box-Methoden verstehen wir systemische Methoden, bei denen die Prozessbegleiter:innen (oder Therapeut:innen) das Problem der Klient:innen nicht kennen. Bei dieser Art der Arbeit tritt Sprache zurück, vielmehr wird das körperliche, emotionale und Sinnes-Wissen genutzt (s. Embodiment). Diese Verfahren halten wir u.a. für nützlich, weil die menschliche Hypothesenbildung, die sonst am Anfang jedes Beratungsprozesses stünde, häufig vorurteilsbehaftet oder durch Projektionen verzerrt ist. In diesem Workshop wollen wir einen Einblick in verschiedene klassische und von uns kürzlich entwickelte verdeckte Methoden zu geben. Zudem werden wir neuere sozialpsychologische Forschung vorstellen, die zeigen kann, dass wir selten vorurteilsbehaftet interagieren oder urteilen. Unbewusste Vorurteile und Schlussfolgerungsprozesse (unconscious biasses) führen manchmal zu problematischen Bewertungen, die für den Therapieverlauf wenig günstig sind (s. Förster und Nußbaum, 2022, Familiendynamik; Förster, 2020 Schublade auf, Schublade zu. Die verheerende Macht der Vorurteile; Droemer). Wir werden dazu einladen, zu diskutieren, wie Sprache die Prozessbegleitung und Hypothesenbildung verändern kann und inwiefern nicht-sprachliche Erfahrungen nutzbar gemacht werden könnten. Zudem können wir diskutieren, wie bekannte Methoden zu Black-Box-Methoden werden können.
Telefonnummer
0221-8705859