Die Systemische Gesellschaft

Der Verband will den systemischen Ansatz fördern und verbreiten.

→ Er wurde 1993 in Köln gegründet – lesen Sie hier mehr zur Geschichte der Systemischen Gesellschaft
→ Vereinssitz und Geschäftsstelle der Systemischen Gesellschaft befinden sich in Berlin

Die Systemische Gesellschaft fördert systemisches Denken und Handeln in all jenen Bereichen, in denen es um die professionelle Entwicklung und Gestaltung von Kommunikations- und Problemlösungsprozessen geht.

Dies tut sie auf unterschiedlichen Ebenen:

Der Verband will den Systemischen Ansatz als wirkungsvolles Herangehen an Beratungsprozesse aller Art verbreiten.

Die Geschichte der Systemischen Gesellschaft

1993

Gründung

Am 30. Januar 1993 treffen Vertreter_innen verschiedener Institute für Systemische Therapie und Familientherapie auf Einladung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Familientherapie (DAF) zu einem berufspolitischen Tag in Frankfurt/Main zusammen, um Perspektiven für eine zukünftige Zusammenarbeit zu entwickeln.

Als Ergebnis dieses Treffens wird vereinbart, dass sich in der Grundorientierung ähnliche Weiterbildungsinstitute in kleineren Gruppen zum weiteren Austausch treffen sollten. In diesem Sinne lädt die APF Köln zu einer Sitzung am 12. Juni 1993 in Köln ein.

Dort treffen sich folgende Institute:

  • APF
  • IGST Heidelberg
  • ISTUP Frankfurt
  • ViIST aus Marburg
  • ISS e.V. Hamburg

Bereits bei dieser ersten Zusammenkunft von Instituten, die bis dahin nur sporadischen Kontakt miteinander gepflegt hatten, wird man sich schnell einig, anstelle des in Frankfurt diskutierten breiten Zusammenschlusses aller Institute das gemeinsame, spezifisch systemische Profil zu betonen und einen eigenen Verband mit einer klaren inhaltlichen Perspektive zu gründen. Schon beim zweiten Arbeitstreffen am 21. August 1993 werden die Bedingungen für die Gründung der Systemischen Gesellschaft als Deutscher Verband für Systemische Forschung, Therapie, Supervision und Beratung erarbeitet. Dem Verein sollen zunächst nur Institute (keine Individualmitglieder) angehören.

Gründungsversammlung und 1. Vorstand

Die Gründungsversammlung findet am 30. Oktober 1993 in Köln statt. Als weitere Gründungsmitglieder kommen das NIS aus Hannover, das BIF aus Berlin und die SGST aus Merzig hinzu.

Der erste Vorstand (bis 1997) setzt sich wie folgt zusammen:

  • Andrea Ebbecke-Nohlen (Heidelberg)
  • Dr. Kurt Ludewig (Hamburg)
  • Tom Levold (Köln)
  • Dr. Matthias Lauterbach (Hannover)
  • Jürgen Linke (Berlin)

1994

1. wissenschaftliche Tagung

Seit 1994 wird jedes Jahr im Zusammenhang mit der Jahresvollversammlung eine wissenschaftliche Tagung ausgerichtet. Diese werden abwechselnd von verschiedenen SG-Mitgliedsinstituten durchgeführt.

Ausschüsse

Seit 1994 etablieren sich verschiedene Ausschüsse, die entscheidenden Anteil am strukturellen und politischen Aufbau des Verbands haben.

1995

Ein Positionspapier zur inhaltlichen Ausrichtung der SG wird verabschiedet.

1996

Erste Rahmenrichtlinien zur Qualitätssicherung

Einheitliche Richtlinien für die Weiterbildung in Systemischer Therapie/Beratung werden verabschiedet. Auf dieser Basis werden SG-Weiterbildungsnachweise erteilt.

Förderpreis

Auf Initiative des Forschungsausschusses verleiht die Systemische Gesellschaft seit 1996 alle zwei Jahre den SG-Förderpreis an junge Wissenschaftler_innen, deren Arbeiten von einer unabhängigen wissenschaftlichen Jury ausgewählt werden.

1998

Ein Positionspapier zur Systemischen Supervision wird verabschiedet.

1999

SG-Mitglieder

Am 13.11.1999 beschließt die Mitgliederversammlung, Einzelpersonen als Mitglieder aufzunehmen, die über einen Weiterbildungsnachweis der Systemischen Gesellschaft verfügen. Dafür werden zwei Kammern gebildet. In Kammer 1 sind die SG-Institute vertreten, in Kammer 2 die SG-Mitglieder.

Liste systemischer Fachleute

Die Liste systemischer Fachleute wird ins Leben gerufen. Systemische Fachleute mit SG-Weiterbildungsnachweis können über eine Datenbankabfrage gefunden werden.

2000

Rahmenrichtlinien

Zum ersten Mal gibt es einheitliche Richtlinien für den SG-Nachweis über die Weiterbildung in Systemischer Supervision.

Im gleichen Jahr werden einheitliche Richtlinien für den SG-Nachweis über die Weiterbildung in Systemischer Beratung verabschiedet.

2004

Rahmenrichtlinien Coaching

Die Rahmenrichtlinien für den SG-Weiterbildungsnachweis „Systemisches Coaching“ werden verabschiedet.

Systemische Mailingliste / SG-Forum

Die SG übernimmt die seit dem Jahr 2000 bestehende systemische Mailingliste, die einen fachlichen und einen Nachrichtenaustausch auf „kurzem Wege“ sowie das „Networking“ untereinander ermöglichen soll.

2006

Wirksamkeitsstudie

Die Studie „Die Wirksamkeit Systemischer Therapie/ Systemischer Familientherapie“ erscheint. Darin wird deutlich, dass die Wirksamkeit von Systemischer Therapie/ Familientherapie für eine Reihe von Störungsbildern gut belegt ist.

2007

EFTA-Mitgliedschaft

Die SG wird Mitglied der 1990 gegründeten EFTA, der European Family Therapy Association, dem europäischen Dachverband der nationalen europäischen Verbände im Feld des systemischen Arbeitens und der Familientherapie.

2008

Wissenschaftliche Anerkennung der Systemischen Therapie

Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie (WBP) bestätigt im Dezember 2008, dass die Systemische Therapie als wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapie-Verfahren in Deutschland anerkannt wird.

Fachtagung

Zum 15-jährigen Jubiläum der Systemischen Gesellschaft findet die gemeinsame Fachtagung der SG und des BIF (Berliner Institut für Familientherapie, Systemische Therapie, Supervision, Beratung und Fortbildung e.V.) „Hinter den Spiegeln… 25 Jahre BIF, 15 Jahre Systemische Gesellschaft“ statt.

2010

Aufsuchende Familientherapie

Die Mitgliederversammlung der SG verabschiedet Qualitätskriterien zur Praxis der Aufsuchenden Familientherapie als systemisch-therapeutisches Konzept für Familien, die mit herkömmlichen therapeutischen Jugendhilfeangeboten nicht oder nicht mehr erreichbar sind.

Update-Ausschuss

Der Update-Ausschuss nimmt seine Arbeit auf mit dem Auftrag, Entscheidungsvorlagen für Vorstand und Mitgliederversammlung zur Anpassung, Vereinheitlichung und Aktualisierung der SG-Regularien zu erarbeiten.

2011

1. Tagung in SG-Regie

Die SG führt zum ersten Mal in Eigenregie die Tagung „SGt raus” in Berlin durch. Die Mitglieder der SG und andere systemisch arbeitende Fachleute sind eingeladen, ihre Umwelten zu erkunden: sie verlassen die bekannte Tagungswelt, um sich auf eine Expedition zur Erforschung von Unterschieden zu begeben.

Ethik-Richtlinien

Die Mitgliederversammlung verabschiedet Ethik-Richtlinien. Alle von der SG geprüften systemischen Fachleute und alle Mitglieder der SG akzeptieren die Gültigkeit dieser Richtlinien.

2011/12

Geschäftsstellenerweiterung

Die Geschäftsstelle wird erweitert und professionalisiert und zieht nach Berlin-Wilmersdorf um.

2012

Ethik-Rat

Der Ethik-Rat konstituiert sich, der bei Verstößen gegen die Ethik-Richtlinien der Systemischen Gesellschaft wird. Er setzt sich aus einem SG-Mitglied und zwei externen Fachleuten zusammen.

2013

Beginn des Prüfverfahrens zur Anerkennung der Systemischen Therapie als Kassenleistung

Der Gemeinsame Bundesausschuss beschließt, mit dem Bewertungsverfahren nach § 135 Abs. 1 des Sozialgesetzbuchs V (SGB V) für Systemische Therapie für den Erwachsenenbereich zu beginnen, an dessen Ende nach erfolgreicher Prüfung die Anerkennung der Systemischen Therapie als Kassenleistung stehen könnte.

Zukunftstagung

Zum 20-jährigen Jubiläum veranstaltet die SG die Zukunftskonferenz „SGt voran“ in Berlin, in der im Open Space über die Zukunft des Systemischen Ansatzes diskutiert wird.

2014

Neue Qualitätsstandards für die SG-Weiterbildungen

Die Mitgliederversammlung beschließt neue Rahmenrichtlinien für die Weiterbildungen, die zur Beantragung von SG-Weiterbildungsnachweisen berechtigen. Ihre Struktur ist für die verschiedenen Arbeitsbereiche einheitlicher und die Durchlässigkeit für modular aufgebaute Weiterbildungen wird größer. Die Standards werden an einigen Stellen erhöht.

2015

SG-Praxispreis wird zum ersten Mal verliehen

Auf die erste Ausschreibung „SGeht systemisch!“ bewerben sich viele Menschen mit spannenden Ideen und Anregungen aus verschiedenen Feldern systemischen Arbeitens.