Leitlinienarbeit
Systemsiche Ansätze in Psychiatrie, Psychotherapie und Gesundheitswesen verankern
Was sind Leitlinien?
Leitlinien fassen den Stand der klinischen Forschung zu spezifischen Gesundheitsthemen zusammen und enthalten klar formulierte Handlungsempfehlungen.
Leitlinien unterstützen somit medizinisches Fachpersonal sowie Patient_innen in ihrer Entscheidungsfindung und tragen zu einer angemessenen Vorgehensweise von Mediziner_innen, Psychotherapeut_innen und Fachpersonal im Gesundheitssystem bei.
Wie werden Leitlinien erstellt?
Leitlinien werden systematisch entwickelt und orientieren sich am aktuellen Forschungsstand. Um dies zu gewährleisten, sind in Deutschland Fachgesellschaften federführend in der Erstellung von Leitlinien. Für die Arbeit an einer Leitlinie können Fachgesellschaften Vertreter_innen benennen, welche in Expert_innengruppen die aktuelle wissenschaftliche Evidenzlage erarbeiten und daraus Handlungsempfehlungen ableiten.
Diese Arbeit wird koordiniert durch die Arbeitsgemeinschaft für medizinische Fachgesellschaften (AWMF). Die AWMF stellt die Leitlinien gesammelt zur Verfügung.
Warum ist Leitlinienarbeit für Systemische Psychotherapie bedeutsam?
Die Leitlinienarbeit ist ein wichtiger Bereich, der zur weiteren Etablierung systemischer Ansätze im Gesundheitswesen beiträgt.
Wenn Systemische Psychotherapie, Familienorientierung oder das Mehrpersonensetting in Leitlinien als Handlungsempfehlungen verankert werden , wird nicht zuletzt Patient_innen der Zugang zu Systemischer Therapie erleichtert.
Führt eine Leitlinie z.B. Elternarbeit auf, kann neben einer medikamentösen Behandlung (bspw. bei Hyperaktivität) der Kontakt zu einer Erziehungsberatungsstelle oder Systemische Therapie im Mehrpersonensetting empfohlen werden. Auf inhaltlicher Ebene kann somit systemisches Denken eingebracht werden.
An welchen Leitlinien wirkt die SG mit?
Als Fachgesellschaft ist die SG (neben der DGSF) bei der Erstellung von Leitlinien psychischen Störungen bei Erwachsenen und Kindern/Jugendlichen gefragt, sowie bei Leitlinien mit einem psychosomatischen oder psychosozialen Blickwinkel auf somatische Erkrankungen.