Leitlinien: Mitwirken und systemische Perspektiven einbringen
Wir freuen uns, dass Sie Interesse haben, systemische Perspektiven in der Leitlinienarbeit als Vertreter_in der SG einzubringen.
Die SG arbeitet zunehmend bei der Erstellung von Leitlinien mit und kann Sie als Expert_in für die Leitlinienarbeit entsenden. Hier kommen Sie als systemische Fachkäfte in Frage!
Was muss ich für die Leitlinienarbeit mitbringen?
- Begeisterung für die Vertretung systemischer Perspektiven in der Leitlinienarbeit
- Expertise (wissenschaftlich und / oder praktisch) in einem relevanten Gesundheitsthema
- Interesse an der Systematisierung aktueller Erkenntnisse zu dem spezifischen Gesundheitsthemen und der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen mit Vertreter_innen anderer Fachgesellschaften und Organisationen
- Zeitliche Kapazitäten, sich an der Leitlinienarbeit zu beteiligen
Wir setzen uns dafür ein, systemische Fachkräfte und Expert_innen mit unterschiedlichen beruflichen Hintrgründen (Psychotherapie, Medizin, Soziale Arbeit, Gesundheitsfachberufe etc.) in die Leitlinienarbeit einzubinden. Eine Approbation oder Promotion ist daher nicht erforderlich.
Wie sieht die Arbeit an einer Leitlinie aus?
Die genauen Abläufe hängen von der spezifischen Leitlinie ab. Federführend in der Erstellung von Leitlinien sind Fachgesellschaften und deren Vertreter_innen, welche die Arbeit der Vertreter_innen aller an der Leitlinie beteiligten Fachgesellschaften und Organisationen koordinieren.
In der Erarbeitungsphase werden Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen in zu spezifischen Fragestellungen in Expert_innen-Gruppen mit Vertreter_innen verschiedener Fachgesellschaften erarbeitet. Alle an der Leitlinie beteiligten Vertreter_innen treffen sich zudem zu (persönlichen oder virtuellen) Konsenstreffen, bei dem die Empfehlungen der Leitlinie konsentiert werden. Dokumente werden im Mailumlauf-Verfahren erstellt, kommentiert und bearbeitet.
Die Arbeit an Behandlungsleitlinien wird in Deutschland von der Arbeitsgemeinschaft für medizinische Fachgesellschaften (AWMF) koordiniert, die die Leitlinien gesammelt zur Verfügung stellt. Diese gelten nach der Fertigstellung für einen bestimmten Zeitraum und werden in regelmäßigen Abständen überarbeitet.
Welche Vorteile habe ich durch die Leitlinienarbeit?
- Sie gestalten die Gesundheitsversorgung aktiv mit und bringen ihre Expertise wirksam ein
- Sie sind eingebunden in die Diskussion und praktische Umsetzung aktueller wissenschaftlicher und fachlicher Entwicklungen
- Sie knüpfen Kontakte zu anderen Fachgesellschaften, Forschungsgruppen und Entscheidungsträger_innen für Ihr Gesundheitsthema
Systemik und Behandlungsleitlinien: Geht das? Darf das? Muss das?
Systemische Erkenntnistheorie postiliert, dass Menschen und Systeme nicht (zielgerichtet) steuerbar sind, sondern durch Selbstorganisation und Dynamik gekennzeichnet sind. Zudem werden diagnostische Kategorien, an denen sich viele Leitlinein orientieren, als Konstruktionen gesehen und stärker hinterfragt. Warum und wie systemische Perspektiven in der Leitlinienarbeit dennoch nützlich sind, wird in einem Artikel von Matthias Ochs und Sontje Nordholt diskutiert, der 2022 im Kontext erschienen ist.
Sie sind Interessiert an der Mitarbeit? Füllen Sie unser Mitwirkungsformular aus.
Mitwirkungsformular Leitlinienarbeit
„*“ zeigt erforderliche Felder an