Systemische Therapie: Vielfalt erhalten. Gemeinsam Zukunft gestalten.

Standpunkte zur Systemischen Therapie mit und ohne Approbation

Die Systemische Therapie ist im Wandel. Um diesen Wandel mitzugestalten hat der Vorstand der Systemischen Gesellschaft (SG) hat am 16.07.2025 ein Standpunktepapier verabschiedet. Ziel ist es, die Systemische Therapie in ihren unterschiedlichen Spielarten zu verdeutlichen, sie in ihren Gemeinsamkeiten zu verbinden und den Ansatz insgesamt zu stärken.

In den letzten 40 Jahren hat sich die Systemische Therapie als wirksamer Ansatz in vielen psychosozialen Bereichen etabliert – besonders in der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Sozialen Arbeit und auch in der psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung. Diese Etablierung wurde und wird maßgeblich von den zertifizierten Weiterbildungen der systemischen Fachgesellschaften getragen. Diese Weiterbildungen, wie Systemische Therapie (SG) und Systemische Kinder- und Jugendlichentherapie (SG), stellen fundierte und qualitativ hochwertige Qualifikationen dar, die interdisziplinär ausgerichtet sind und Fachkräften aus psychosozialen und angrenzenden Berufsfeldern Wissen und Kompetenzen in systemischer Einzel-, Paar- und Familientherapie vermitteln.

Seit Kurzem ist die Systemische Therapie auch strukturell im Gesundheitssystem verankert: 2019 wurde sie für Erwachsene und 2024 auch für Kinder und Jugendliche als psychotherapeutisches Richtlinienverfahren anerkannt. Somit kann Systemische Therapie nun als eines von vier Verfahren von psychotherapeutisch und psychiatrischen Fachkräften, wie Fachärzt_innen, Psychologischen Psychotherapeut_innen und Kinder- und Jugendpsychotherapeut_innen, erlernt werden. Diese können als approbierte Systemiker_innen Systemische Therapie im Rahmen zur Behandlung psychischer Störungen anwenden und über die gesetzlichen Krankenkassen abgerechnen.

Diese Entwicklung ist ein großer Erfolg – wirft aber auch wichtige Fragen auf: Was bedeuten die unterschiedlichen Wege in der Systemischen Therapie? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es in den Aus- und Weiterbildungen von Systemiker_innen mit und ohne Approbation? Wie erhalten wir die systemische Qualität, Vielfalt und Multiperspektivität? Und wie gestalten wir die nächsten Schritte gemeinsam?

Der Vorstand der SG macht in dem Papier seine zentralen Standpunkte deutlich:

  1. Die von den Fachgesellschaften zertifizierten Weiterbildungen in Systemischer Therapie sind zukunftsweisende Qualifikationen: Sie stehen weiterhin für hohe fachliche Standards und eröffnen vielfältige Chancen für anspruchsvolle Tätigkeiten in psychosozialen Arbeitsfeldern – auch ohne Approbation.
  2. Systemische Therapie als Psychotherapie-Richtlinienverfahren ist eine Bereicherung: Für den systemischen Ansatz, für die Psychotherapie und für Klient_innen im solidarisch finanzierten Gesundheitssystem.
  3. Die Zukunft der Systemischen Therapie als Verfahren gilt es gemeinsam zu gestalten: Multiprofessionalität ist eine Stärke der Systemischen Therapie. Sie eröffnet einzigartige Wege für Austausch, Vernetzung und gegenseitige Bereicherung. Diese Vielfalt gilt es durch innovative Angebote auszubauen und zu nutzen, um gemeinsam die Zukunft der Systemischen Therapie zu gestalten.

Das ausführliche Standpunktpapier steht hier zum Download zur Verfügung.

Downloads

🗎 Standpunktpapier: Systemische Therapie – Unterschiedliche Wege, gemeinsame Zukunft. Zur Systemischen Therapie mit und ohne Approbation

Weitere Informationen und Links

Weiterbildung Systemische Therapie (SG): Kurzinformation und SG-Rahmenrichtlinien

Weiterbildung Systemischen Kinder- und Jugendlichentherapie (SG): Kurzinformation und SG-Rahmenrichtlinien

Informationen zur Systemischen Therapie für Fachkräfte mit Approbation

FAQs zu Aus- und Weiterbildungen in Systemischer Therapie