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Systemisches Coaching
Systemisches Coaching ist ein professionelles, aufgabenbezogenes, ressourcen- und lösungsorientiertes Beratungsformat für Personen mit Führungs- und Steuerungsfunktionen in Organisationen. Es unterstützt die Entwicklung individueller und gemeinsamer Lern- und Leistungsprozesse im beruflichen Kontext. Als ergebnisorientierter Prozess dient Coaching der Stärkung und dem Erhalt der Leistungsfähigkeit, der Förderung der Selbststeuerung sowie einer gesunden Work-Life-Integration. Coaching fördert durch die Aktivierung der menschlichen Potenziale die wertschöpfende und zukunftsgerichtete Entwicklung des Unternehmens/der Organisation. Coaching erfordert Motivation und Lerninteresse beim Coachee.
Der weitverbreitete Begriff „Coaching“ erfordert für uns als SG eine Positionierung zum Verständnis, zu Standards und Qualitätssicherung von Coaching.
Die Anfänge des Coaching reichen bis an das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Damals wurde der Begriff für die Unterstützung bei Prüfungsvorbereitungen an Universitäten, speziellen Anforderungen und im Sport benutzt. Im Sport versteht man Coaching heute als ganzheitliche und vor allem mentale Vorbereitung und Begleitung von Spitzensportlern.
Von der Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre bezeichnete Coaching das entwicklungsorientierte Führen der Mitarbeiter_innen sowie das Mentoring für Nachwuchsführungskräfte durch höher positionierte Manager. In den Jahren danach nutzten Top-Manager Coaching als Einzelberatung durch externe Berater. Ende der 1980er Jahre kam Coaching auf mittleren und unteren Führungsebenen an.
Ähnlich wie Supervision setzt Coaching an der Schnittstelle von Profession, Person und Organisation an und ist eine berufs- und funktionsbezogene Beratungsform. In Coachingprozessen entwickeln Coachees eigene Lösungen. Die Reflexion führt zur selbstgesteuerten Verbesserung von Wahrnehmung, Verhalten und Erleben. Dabei ist Coaching auf die Unternehmensziele ausgerichtet, denn die Erreichung der Unternehmensziele ist eine Aufgabe von Führung.
Wesentliche Voraussetzung für das Gelingen systemischen Coachings ist die Professionalität des Coachs. Professionalität stützt sich auf drei Pfeiler: eine zugrundeliegend Theorie, die daraus resultierte Haltung und Techniken.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal systemischen Coachings ist der Dreieckskontrakt, der zwischen dem Coachee, dem Vorgesetzten und dem Coach besprochen und vereinbart wird. Der Kontrakt beinhaltet neben formalen Absprachen die Ziele für das Coaching.
Systemische Coaches (SG) verfügen über einen multiprofessionellen Erfahrungshintergrund. Eigene Führungserfahrung kann von Vorteil sein. Ihr Beratungsangebot richtet sich an Führungskräfte sowohl öffentlich-rechtlicher, klinischer und sozialer Organisationen als auch an Wirtschaftsunternehmen. Sie verstehen Organisationen als soziale Systeme, die nach einer eigenen Logik operieren. Dazu gehört ein systemisches Verständnis der strukturellen und kommunikativen Komplexität von Organisationshandeln. Systemische Coachs verbinden personen- und organisationsbezogene Beratungskompetenz und verfügen über ein breites Repertoire an Methoden und (Frage-)Techniken.
Ein besonderer Akzent liegt auf der Kenntnis und Nutzung systemischer Wirkprozesse und kommunikativer Muster auf der Beratungsebene „Coachee und Coach“ sowie den Entscheidungsmustern der Organisation.
Loyalität gegenüber Coachee und Auftraggeber, klare Abstimmungen bei Dreiecksverträgen, “best practice” im Dienst des Anliegens, Ziel- und Ergebnisorientierung des Prozesses sowie Transparenz des Vorgehens und Verschwiegenheit gegenüber Dritten sind dabei selbstverständliche Arbeitsprinzipien.
Aus diesem Beratungsprofil ergeben sich hohe Anforderungen an die Qualität der Coaching-Weiterbildungen der Mitgliedsinstitute der Systemischen Gesellschaft. Über Rahmenrichtlinien sichert die Systemische Gesellschaft diese Qualität. Die Systemische Gesellschaft ist der Qualitätssicherung und kontinuierlichen Weiterentwicklung der professionellen Kompetenz im Coaching ebenso verpflichtet wie der Einhaltung professioneller Grenzen und ethischer Standards. Sie trägt zur wissenschaftlichen Fundierung des Praxisfeldes durch Unterstützung von Forschungsvorhaben und Publikationen bei und kooperiert in verschiedenen Sachfragen mit anderen Coachingverbänden.
Text: Heidi Neumann-Wirsig (Stand 06/2023)