19.03.2025

Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen als Impuls für organisationale Veränderungsprozesse?!

Im Ressort Arbeitswelt wollen wir unsere Veranstaltungen von Mitgliedern für Mitglieder fortsetzen: mit einem Impuls von Dr. Stefan Eberz

„Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen als Impuls für organisationale Veränderungsprozesse?!“

Eine systemisch orientierte & kollegiale Praxis-Reflexion

28.04.2025 18:30-20:00

Unternehmen sind laut ArbSchG § 5 dazu verpflichtet, auch psychische (Über-) Belastungen zu beurteilen. Wenn die Ausprägung eines Belastungsfaktors zu hoch ist, dann sind Maßnahmen einzuleiten, umzusetzen und zu evaluieren, die diese Gesundheitsgefährdungen möglichst minimieren. Theoretisch ist das also alles gut geregelt und klar. In der Praxis sieht das (wie so oft) natürlich etwas anders aus: Schätzungen gehen davon aus, dass gerade mal 20% diese Vorgabe auch umsetzen. Und selbst wenn Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen (GpB) zumindest formal umgesetzt werden, heißt das noch lange nicht, dass sich dadurch auch wirklich etwas verändert in den (über-) belasteten Organisationsbereichen.

Auf der Grundlage des Systemisch-Salutogenen Interaktionsmodells (SSIM) haben wir Risiko- und Erfolgsfaktoren identifiziert, die sich auf die Wahrscheinlichkeit auswirken, dass positive Veränderungsprozesse durch eine GpB (empirisch nachweisbar) angestoßen werden. Insbesondere einige systemische Konzepte wie z.B. die Entwicklung einer gemeinsamen Problem-Wirklichkeitskonstruktion, ein Reframing problemstabilisierender Narrationen, ein nutzen- und lösungsorientiertes Prozessmanagement, eine ganzheitliche Perspektive inkl. fairer Verteilung von Verantwortlichkeiten und eine zirkulär-partizipative Kommunikation mit den vom Problem und von der Lösung betroffenen Interessengruppen haben sich diesbezüglich als nützlich erwiesen.

In diesem Online-Seminar möchte ich dazu einladen, Möglichkeiten systemisch orientierter Interventionen im Kontext einer GpB gemeinsam zu reflektieren. Vor dem Hintergrund meiner langjährigen Erfahrungen in unterschiedlichen Organisationen bin ich fest davon überzeugt, dass wir als Systemikerinnen und Systemiker wertvolle Beiträge in der Praxis leisten können, wenn es darum geht, in Organisationen psychische Belastungen wirksam zu reduzieren und nachhaltig wirksame Veränderungsprozesse anzustoßen. So ganz einfach ist das in der Praxis erfahrungsgemäß allerdings nicht und es funktioniert auch nicht immer…Daher freue ich mich auf einen kollegialen Erfahrungsaustausch!

 

Literaturempfehlungen zum Thema Gefährdungsbeurteilungen

Eberz, S., Graf, B., & Antoni, C. H. (2022). A SSIM-Based Approach to Psychosocial Risk Assessment and Interventions. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 66, 226-239.

Eberz, S., Graf, B. & Hünting, M. (2022). Game Changing Ideas für Gefährdungsanalysen psychischer Belastungen. Hamburg: tredition.

Eberz, S. & Antoni, C. H. (2016). Das Systemisch-Salutogene Interaktions-Modell (SSIM) – Ein ganzheitlicher Ansatz zur Erklärung und Entwicklung gesundheitsförderlicher Interaktionsdynamiken zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden. Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO), 3, 265-273. […]

 

Zur Person:

Eberz

Dr. Stefan Eberz

 

Leiter des Fortbildungsgebiets „Führung & Polizeiliches Management“ an der Hochschule der Polizei RLP, syst. (Lehr-) Therapeut & Berater SG/ SGST, zertifizierter Mediator, langjährige Erfahrung im Bereich Führungskräfte-Coaching/ -Training, Organisationsentwicklung/ Gefährdungsbeurteilungen psychischer Belastungen, Projekt- & Konfliktmanagement; Co-Founder knowbuddy®…

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