12.02.2020

1. DGSF-Rundmail-Jugendhilfe 2020

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nachfolgend finden Sie die 1.DGSF-Rundmail-Jugendhilfe 2020.

Hier der Newsletter im Wortlaut:

Neues von der jugendpolitischen Bundesebene

  • Zwischenruf des Beirates des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen und der Bundesstiftung Frühe Hilfen
  • Bundesweiter Aktionstag am 8. Februar in Berlin: #WirHabenPlatz – Unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus den Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland evakuieren!
  • Abschlussbericht BAG Kinder psychisch kranker Eltern am 09. März in Berlin – auch ein Thema innerhalb der DGSF
  • AGJ Positionierung zu Aufwertung sozialer Berufe
  • Petition für die Ausweitung des Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialpädagog*innen

DGSF-intern aus dem Fachbereich Jugendhilfe, Soziale Arbeit und lebensweltliche Beratung

  • Steuerungsgruppe zu der „Wirksamkeitsstudie aufsuchender systemischer Arbeit in der Jugendhilfe“ hat die Arbeit aufgenommen
  • FG Systemische Sozialarbeit mit neuen Fachgruppensprecherinnen!

Veranstaltungshinweise außerhalb der DGSF

  • Hinweis auf 2. Koblenzer Forum Soziale Arbeit
  • Save The Date: Fachforum DJI und AGJ “Zukunft der Erzieherinnenausbildung”, 12. Mai 2020 in Hamburg

Herzliche Grüße aus Köln!

 

Birgit Averbeck

Fachreferentin für Jugendhilfe/politik und Soziale Arbeit

 

Wenn Sie die Rundmail nicht mehr erhalten möchten, senden Sie mir bitte eine Mail.

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Neues von der jugendpolitischen Bundesebene 

1. Zwischenruf des Beirates des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen und der Bundesstiftung Frühe Hilfen

Der Beirat des NZFH, in dem die Familienpolitische Sprecherin der DGSF, Michaela Herchenhan, seit vielen Jahren Mitglied ist, ist besorgt über eine unzureichende, nicht langfristig angelegte Absicherung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NZFH an der BZgA. Es besteht das Risiko, dass die gemeinsam mit vielen Menschen und Verbänden aufgebaute Arbeit in den Frühen Hilfen gefährdet ist, wenn sich das Gesundheitswesen aus der Struktur des NZFH zurückzieht.

Die fachliche interdisziplinäre Arbeit des NZFH muss verstetigt werden, um die aufgebauten Strukturen und institutionalisierten Prozesse nicht zu gefährden, was nur gelingen kann, wenn das NZFH weiterhin sowohl von dem Gesundheitswesen als auch von der Kinder-und Jugendhilfe in einer Verantwortungsgemeinschaft getragen wird.

Mit dem Zwischenruf fordern die Beiratsmitglieder den Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn auf, sich in den kommenden Haushaltsverhandlungen dafür einzusetzen, dass das NZFH in seinen bestehenden Strukturen dauerhaft sichergestellt wird.

Der Beirat bittet darum, diesen Zwischenruf an entsprechende Stellen weiter zu senden, die sich politisch für den Erhalt der Verantwortungsgemeinschaft von Gesundheit und Kinder- und Jugendhilfe einsetzen möchten. Der Zwischenruf kann auf den Seiten des Beirates des NZFH unter folgendem Link heruntergeladen werden: www.fruehehilfen.de/Zwischenruf

 

2. Bundesweiter Aktionstag am 8. Februar in Berlin: #WirHabenPlatz – Unbegleitete minderjährige Geflüchtete aus den Lagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland evakuieren!

Bereits im Oktober und Dezember 2019 wurde u.a. auch von Seiten der DGSF über die desolate Situation der geflüchteten Kinder und Jugendlichen auf den griechischen Inseln berichtet. Am 08.02.2020 ruft SEEBRÜCKE, eine dezentral organisierte, internationale, zivilgesellschaftliche Bewegung, die sich ab 2018 formierte und sich gegen die europäische Abschottungspolitik sowie insbesondere gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung im Mittelmeer richtet, zu einem bundesweiten Aktionstag unter dem Motto #WirHabenPlatz auf. Mit zahlreichen Veranstaltungen wie Demonstrationen, flashmops, Diskussionen, etc… wird erneut und laut auf die katastrophalen Zustände in den griechischen Lagern hingewiesen. Unter den in den griechischen Lagern lebenden 40.000 geflüchteten Menschen befinden sich mehr als 4000 unbegleitete minderjährige Kinder und Jugendliche, die unter prekärsten Bedingungen, ohne Infrastruktur und in eisiger Kälte ausharren müssen.

Immer mehr Fachkräfte und Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sowie politische Akteur*innen aus Kommunen und Bundesländern in ganz Deutschland verweisen inzwischen auf ausreichend Platz zur Aufnahme von Kinder und Jugendlichen aus Griechenland, doch das Innenministerium blockiert die Aufnahme weiterhin. Mit dem Aktionstag am 8. Februar wird die Bundesregierung erneut und laut aufgefordert,

  • unbegleitete minderjährige geflüchtete Menschen sofort aus den griechischen Lagern zu evakuieren!
  • die Blockade des Innenministers beenden: Kommunen und Ländern müssen zusätzliche Menschen eigenständig aufnehmen dürfen!

Die Demonstration in Berlin startet am 8.2. um 14 Uhr am Auswärtigen Amt, Werdischer Markt 1. Weitere Infos zum bundesweiten Aktionstag von SEEBRÜCKE finden Sie unter  https://seebruecke.org/events/aktionstag-wir-haben-platz/

 

3. Abschlussbericht BAG Kinder psychisch kranker Eltern am 09. März in Berlin – auch ein Thema innerhalb der DGSF

Die per Beschluss des Deutschen Bundestages eingesetzte Arbeitsgruppe Kinder psychisch kranker Eltern veröffentlicht am 09. März ihren Abschlussbericht mit 19 konsentierten Empfehlungen.

Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Vertreter*innen aus Wissenschaft und Forschung, der Länder und der kommunalen Ebene und Mitglieder der Arbeitsgruppe werden auf verschiedenen Podien zu den Empfehlungen und zu ihren Erwartungen an die Umsetzung Stellung nehmen. Dr. Filip Caby und Birgit Averbeck werden an der Tagung teilnehmen. Die DGSF als systemübergreifender Fachverband plant, das Thema verbandsintern aufgreifen. Den Abschlussbericht der Bundes-AG können Sie auf der Website des AFET runterladen:

https://afet-ev.de/aktuell/AFET_intern/2020/Abschlussbericht-AG-Kinder-psychisch-kranker-Eltern.pdf?m=1578989519

 

4. AGJ Positionierung zu Aufwertung sozialer Berufe

Die AGJ bezieht mit einem Positionspapier Stellung zur aktuellen Debatte um die Aufwertung der Sozialen Berufe aus kinder- und jugendhilfepolitischer Sicht. Ziel ist, eine höhere gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung der Fachkräfte zu erreichen. In dem Papier werden Strategien der Bundesregierung zur Aufwertung der Sozialen Berufe diskutiert und zentrale Forderungen der AGJ formuliert: https://www.agj.de/fileadmin/files/positionen/2019/Aufwertung_Soziale_Berufe.pdf

 

5. Petition für die Ausweitung des Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialpädagog*innen

In der Sozialen Arbeit steht die Vertrauensbeziehung im Vordergrund, da der private Bereich von Klient*innen betroffen ist. Letztere müssen sich im Kontakt mit Sozialarbeiter*innen im Kernbereich ihrer Persönlichkeit geschützt fühlen. Diese Vertrauensbasis ist essenziell für jeden Bereich der Sozialen Arbeit. Allerdings ist in Strafverfahren, abgesehen vom öffentlichen Dienst, bislang ausschließlich den Sozialarbeiter*innen staatlich anerkannter Schwangerschaftskonflikt- und Suchtberatungsstellen ein Zeugnisverweigerungsrecht (ZVR) eingeräumt. Den Sozialarbeitern*innen (sonstiger) freier Träger ist dieses Recht verwehrt. Dies betrifft z.B. Beratungseinrichtungen im Bereich von Jugend-, Erziehungs- und Ehefragen und bei Gewaltopfern sowie Einrichtungen der sonstigen, ggf. auch aufsuchenden Sozialarbeit (z.B. Fanprojekte, Streetwork) und Sozialberatung.

Mit der Petition wird gefordert, die Strafprozessordnung so zu ändern, dass auch staatlich anerkannte Sozialarbeiter*innen oder staatlich anerkannte Sozialpädagog*innen sonstiger anerkannter Einrichtungen zur sozialen Beratung und Betreuung eine Schweigepflicht haben über das, was ihnen in dieser Eigenschaft anvertraut worden oder bekanntgeworden ist.

Die Petition und Beteiligungsmöglichkeiten finden Sie unter https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_12/_10/Petition_103797.nc.html

 

Veranstaltungshinweise außerhalb der DGSF

 

6. Hinweis auf 2. Koblenzer Forum Soziale Arbeit

Wer sind wir überhaupt und wie viele? Beim 2. Koblenzer Forum Soziale Arbeit am 13. März 2020 an der Hochschule Koblenz gehen die Teilnehmenden dieser Frage nach. Vortragende sind Birgit Averbeck (DGSF) und Prof. Armin Schneider (Hochschule Koblenz).

Gibt es in der Sozialen Arbeit eine gemeinsame Antwort auf die Frage “Wer sind wir überhaupt und wie viele?” Wenn ja, warum fällt es den Fachkräften scheinbar so schwer, selbstbewusst Lobbyarbeit zu betreiben? Eine klare Berufsidentität kann helfen den Wert der eigenen Arbeit erfolgreicher zu kommunizieren. Im 2. Koblenzer Forum erforschen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer “live und praktisch” wie das Berufsbild der Sozialen Arbeit sichtbar werden kann.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Rheinland Pfalz (GEW) lädt zu dieser Veranstaltung ein. Kooperationspartner*innen sind die DGSF und das ISTN Koblenz sowie die Hochschule Koblenz. Anmeldung und Programm unter

https://www.gew-rlp.de/veranstaltungen/detailseite/2-koblenzer-forum-fuer-soziale-arbeit/ .

 

7. Save The date: Fachforum DJI und AGJ “Zukunft der Erzieherinnenausbildung”, 12. Mai 2020 in Hamburg

Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) führen in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ am 12. Mai 2020 ein Fachforum zur Zukunft der Erzieherinnenausbildung durch. Mit dieser Veranstaltung sollen aktuelle Entwicklungen in der Ausbildungslandschaft aufgegriffen und unter Beteiligung der vielfältigen Akteure im Arbeitsfeld der Kindertagesbetreuung diskutiert werden. Dabei stehen die Kontroversen über eine Diversifizierung der Ausbildungsformate sowie deren Chancen und Risiken ebenso im Mittelpunkt wie alternative Antworten eines zukünftigen Ausbildungssystems auf die zahlenmäßigen Herausforderungen.

https://www.agj.de/artikel/na/detail/News/save-the-date-fachfroum-dji-und-agj-zukunft-der-erzieherinnenausbildung-12-mai-2020-in-hamburg.html

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DGSF – Deutsche Gesellschaft für Systemische
Therapie, Beratung und Familientherapie e. V.

Jakordenstraße 23 | 50668 Köln
Fon 0221 168860-0 | Fax 0221 168860-20
Mobil 0176 43246330
averbeck@dgsf.org | www.dgsf.org
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Vertreten durch den Vorstand:

Dr. Filip Caby (Vorsitzender), Anke Lingnau-Carduck (Vorsitzende)
(gemeinsam oder je mit einem weiteren Vorstandsmitglied vertretungsberechtigt)
sowie Prof. Dr. Matthias Ochs, Matthias Richter, Valeska Riedel
Registergericht: Amtsgericht Köln
Registernummer: VR 13566